Die LZT-Highlightwoche! Ein Rückblick!

19. Juli 2020

Das Langzeitturnier hat in Kalenderwoche 29 zahlreiche Spiele gesehen und für ein ordentliches Grundrauschen auf der Anlage gesorgt. Auch der Letzte wird bemerkt haben, dass das Turnier ein besonderer Magnet ist.

Doch schauen wir auf die vergangenen Spiele zurück!

Montag

Die Turnierwoche eröffnet haben Roland Krapp und Markus Wilmerding auf Platz 3. Das Spiel war nichts für schwache Nerven! Hier wurde jeder – wirklich jeder – Ball hart umkämpft und nicht verloren gegeben. Kein Wunder das jede Ralley, jedes Spiel sehr lange gingen. Und jeder Spieler musste tief in die Trickkiste greifen, um den Punkt zu machen.

Die Zuschauer bekamen etwas geboten und zollten dem Spiel mit Szenenapplaus Respekt. Wettanbieter hätten an dem Spiel ihre Probleme gehabt. War es doch stets knapp – zumal die Führung im Spiel zweimal wechselte. Am Ende setzte sich Roland mit zweitknappsten Ergebnis, einem 9:7, durch. Sensationell!

Mittwoch

Nach einem Tag Regenpause ging es am Mittwoch weiter; gleich mit 2 Spielen.

Markus Beuse traf auf Dirk Thole. Nach der knappen Niederlage gegen Sarah und einer Verletzung spielte Dirk wieder gut und stark auf und hatte Markus im Griff. Schnell war das Scoreboard auf 5:0 gestellt. Doch dann spielte Markus stark auf. Seit dem Spiel nur noch bekannt unter Markus “die Peitsche” Beuse kam eine ungeahnte Vorhand zu Tage, die Dirk zusetze. 5:1 ! Da ging noch was. Doch Dirk stemmte sich nochmals dagegen und stellte weiter auf 8:1. Doch das Spiel ist erst bei 9 zu Ende. Matchball #1 – abgewehrt! Matchball zwei – abgewehrt. Auch Numero drei musste Dirk als Matchball abgeben – es war zum verzweifeln. Doch Nummer 4 saß! In einer tollen Partie setzte sich Dirk mit 9:1 durch! Bei einigen Bieren haben Markus und Dirk das Spiel Revue passieren lassen.

Im zweiten Spiel traf Karsten Ebersberg auf Siegi Lammers. Auch hier wurden die Zuschauer Teil eines geschichte-schreibenden Spiels! War es wirklich Ebersberg gegen Lammers oder nicht eher Garry Kasparov gegen Anatoly Karpov wie zu den Schachweltmeisterschaften 1984? Auf dem “Spielbrett” wurde hochstrategisch gespielt! Jeder Zug, jede Formation war genaustens geplant – keine Figur wurde hergegeben. Jeder Spieler hatte seine eigene Taktik und Spielweise. Die Nerven wurden auf eine absolute Geduldsprobe gestellt – da kann auch schonmal ein Spiel knapp 20 Minuten dauern! 2-0 Führung Karsten, 2-3 Führung Siegi. Der geneigte Leser erkennt die Strapazen und Dramatik in diesem Spiel. Führungswechsel hier, Führungswechsel dort. Wie sollte es enden? Erneut hätte jeder Wettanbieter vorzeitig keine Wetten mehr angenommen. Abermals mit dem zweitknappsten Ergebnis setzte sich am Ende Karsten mit 9:7 gegen Siegi durch. Ein Spiel, bei dem es ruhig hätte zwei Sieger geben dürfen, wie auch schon im ersten Spiel dieser Woche!

Donnerstag

Donnerstag. 3rd Matchday! Jörg Arlinghaus gegen Dominik Olberding und Michael Beltle gegen Philipp Krapp.

In der erstgenannten Partie traf ein Sieger aus dem Lostopf mit einem Sieg auf einen Spieler mit bis dato weniger als 1 Siegen. Also eher ein undankbares Los. Daher war das Publikum nicht in den Grundfesten erschüttert, als Jörg Arlinghaus zum 4:0 stellte. Doch dann kam das Spiel des Dominik O. aus L., der nochmal alles gab! Und das war eine Menge! 4:1, …, 7:2, 8:3, 8:4! Eine grandiose Aufholralley, die man dort auf Court #2 zu sehen bekam. Leider “ein Tacken” zu spät, so dass am Ende Jörg mit einem 9:4 gegen Dominik als Sieger vom Platz ging.

Zeitgleich lief auf Platz 5 quasi das Rückspiel HSV (Michael) gegen St. Pauli (Philipp). Letzerer leistete sich den Affront mit St. Paul Trikot als Einspielshirt aufzulaufen. Stark mißmütig sah das Matthias Soika als graue Eminenz und verdonnerte den Spieler zum Linien säubern. Und Hochmut kommt vor dem Fall.

Konnte sich Philipp im Sommerturnier 2019 gegen Michael noch verhältnismäßig deutlich durchsetzen, wurde an dem Tag Philipp in die Schranken verwiesen: 2:1, 3:2, 3:3, …, 5:4. Philipp konnte sich nie richtig absetzen. Eher im Gegenteil. Das Spiel war hart umkämpft! Philipp versuchte Michael das eigene Spiel aufzudrücken, doch mit unfassbarer Laufstärke und genialen Lobs hat Michael seinen Gegner zur Verzweiflung getrieben. Breaks auf beiden Seiten. Sollte das Spiel ein Ende finden? Auch beim 6:5 war nichts klar. Bei tollen Temparaturen wechselten die Spieler abermals die Seiten und Philipp versuchte sein Spiel leicht umzustellen – was auch hier und da funktionierte. Am Ende trennten sich die beiden Spieler mit einem 9:5 für Philipp. Im Ergebnis zu hoch; lief doch nahezu jedes Spiel über Einstand.

Freitag

Freitag dann das Spiel mit Top-Zuschlag! Wolfgang Pinkes gegen Enno Hackmann. Der Vorjahressieger gegen den Shootingstar der Saison. Während sich die Zuschauer alle verfügbaren Tickets innerhalb von Minuten sicherten, die Senderechte in einer Bieterschlacht zwischen den Öffentlich-Rechtlichen, RTL, Eurosport, SKY und DAZN höchstbietend versteigert wurden, haben alle Wettanbieter von vorherein zurückgezogen. Mathematisch nicht zu kalkulieren, wer hier gewinnen sollte.

Aufschlag Wolle: 1:0. Sehr solide! Die Spieler tasten sich ab! Aufschlag zum 1:1 durch Enno. Weiter im Abtasten – doch erster Upset im letzten Punkt! Ennos Saite reisst! Kann Enno die Form mit neuem Schläger halten?

Yes, he can! 2:3! Break für Enno! Und gleich das darauffolgende 3:3! Rebreak und sofort 4:3 für Wolle! Erstklassisches Match auf Platz 6. Das Publikum war von den Socken! Und so ging es weiter! Keine Pause! 4:4, 5:4, 6:4, 6:5, 6:6, 7:6 – ein Tanz auf dem Vulkan. Die Spannung legte sich über die gesamte Anlage und die Spieler voll im Tunnel.

Doch dann! Nächster Upset im Spiel: Wolle stellt zum 8:6! Nicht nur das! Auf einmal hieß es Matchball! Sollte es das gewesen sein? Falsch gedacht! Abgewehrt! Enno gleicht zum Einstand aus und spielt sich zum Breakball! Abgewehrt durch Wolle! Einstand! Dann wieder Breakball! Enno entscheidet den Breakball für sich! Es steht 8:7! Die Zuschauer sind fix und fertig! Und als wäre nichts gewesen spielt sich Enno zum 8:8! Das Langzeitturnier erlebt sein drittes Matchtiebreak!

Matchtiebreak! Mehr geht nicht! Wer behält die Nerven? Abermals wurden die Zuschauer Teil einer unfassbaren Geschichte im Tennissport! Innerhalb von 3 Minuten setzt sich Wolfgang mit 5:1 ab! Der Drops scheint gelutscht. Dann noch ein 5:2 – ein kurzes Strohfeuer? Ein letztes Aufbäumen? Moment! 5:3! Es könnte noch was gehe…. 5:4! Und stets reden wir hier über amtliche Ballwechsel, zum Teil Megaralleys! Die Aufholjagd sucht seines Gleichen und dann stand es auf einmal 5:10! Spiel, Satz und Sieg für Enno! Ein sensationelles Match zwischen Wolle und Enno geht zu Ende. Beide Spieler sichtlich vom Spiel geprägt mit langen Freundschaftsgesten am Netz und an den Bänken! Fair und Unterhaltsam vom ersten Spielpunkt an wurde hier heute große Werbung für den Tennissport betrieben!

Samstag

Wer den Aufzeichnungen folgt merkt: Hey, es ist erst Freitag! Da kommen noch zwei LZT-Tage! Der Samstagmorgen führte die Damen-Partie Marianne Sönnichsen gegen Elke Krapp auf den Court. Und wiederum sorgte das Turniersystem dafür, dass eine tolle Partie entstanden ist. Nach Spielbeginn lag Elke 3:1 vorne! Marianne bäumte sich auf. Erste verkürzte sie zum 3:2 und egalisierte dann zum 3:3. Den darauffolgenden Aufschlag konnte Elke nicht durchbringen! 4:3 und dann 5:3 für Marianne, nachdem diese selbst den Aufschlag durchbrachte. Marianne wurde stärker und lag mit 7:3 vorne. Sollte es das gewesen sein? Mitnichten! Elke veränderte nochmal ihr Spiel und brachte sich mit kraftvollen Schlägen ins Geschehen! Doch auch hier wieder etwas zu spät, so dass Marianne mit einem 9:5 gegen Elke vom Platz ging.

Sonntag

Am letzten Tag der Woche wurde das Langzeitturnier nochmal durch zwei, zeitversetzte Spiele verwöhnt.

Um 10:00 Uhr kamen Josef Schlarmann und Farokh Rahimilaleh zusammen. Wer sollte den ersten Sieg für sich einfahren? Josef eröffnete das Spiel und brachte sich mit 1:0 in Führung. Nach den eher unglücklichen – aber Buchholz-Punkte-bringenden – Zulosungen der Runden 1 und 2 Josefs erster Spielpunkt! Die nächsten zwei Spiele entschied Farokh für sich! 1:2! Doch das ließ Josef nicht auf sich sitzen und glich mit einem Rebreak aus. 2:2! Sollte es wieder ein Marathonmatch werden? Farokh schien etwas dagegen zu haben und spielte stark. Das Training bei Patrick wurde nicht nur beherzigt sondern konsequent umgesetzt. Zum Teil in Dustin-Brown-Manieren wurde die Stop-Trickkiste geöffnet. Es wurde schwer – sehr schwer für Josef! Farokh setzte sich mit einem 9:2 gegen Josef durch. Man darf sagen: Josef hat nicht verloren, sondern Farokh an dem Tag gewonnen!

Den Deckel auf die Turnierwoche machten Jörg Ankert gegen Steen Sönnichsen. Das Münsterland-Duell. Sind doch beide Spieler in dieser Region geschäftlich beheimatet. Gleich zu Beginn spielte Jörg stark auf und setzte sich sogleich mit einem Break ab. 2:0. Doch Steen hatte etwas gegen den Verlauf und glich zum 2:2 aus. Das Publikum wurde abermals verwöhnt: Toller Spielaufbau, Spielzüge, Ralleys und Netzduellen. Tennisherz, was willst du mehr? Steen wurde warm und Jörg hatte leider zu oft mit knappen Bällen zu kämpfen. Steen setzte sich mit 2:5 ab – doch Jörg verkürzte nochmal zum 3:6 – aber das Momentum wechselte nicht mehr seinen Wirt. Steen und Jörg trennten sich mit einem 9:3. Im Ergebnis zu deutlich – aber das wird auch jeder Zuschauer für sich genauso wahrgenommen haben.

Eine tolle Turnierwoche in der dritten Woche geht hiermit zu Ende. Abermals eine sensationelle Beteiligung aller Zuschauer – teilweise mit ersten vergebenen Dauerkarten!